„Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Friedrich Schiller, „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, 1793
Der THEATERBEREICH im Haus der Jugend kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits in den 70er und 80er Jahren fand in unserem Haus die innovative Theater- und theaterpädagogische Integrationsarbeit statt. Lange Zeit, bis zur Gründung des Kinder- und Jugendtheaters in Heidelberg, wurde das Haus der Jugend als ein Aufführungsort genutzt. Unter anderem gastierte hier das Kinder- und Jugendtheater GRIPS, das die Theaterarbeit durch seine in der Gegenwart spielenden und gesellschaftskritischen Stücke tiefgehend veränderte. Viele Generationen junger Menschen konnten ihre Schauspiel- und Theaterinteressen in prägender Begleitung der Mitarbeiter des Hauses verfolgen. Nach mehrjähriger Pause wurde 2005 der Theaterbereich neu konzipiert, woraus sich unter anderem aus einer Theatergruppe das Theaterkollektiv RAMPIG, welches heute als Performancegruppe auf eigenen Beinen steht, bildete.
In wöchentlich stattfindenden Kurses für alle Altersklassen (4-18 Jahren) bietet das Haus Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, erste spielerische Theatererfahrungen zu machen. Dies soll ihre Kreativität und Fantasie anregen, die Wahrnehmungsfähigkeit verfeinern, die Sinne weiterbilden und damit Entwicklungs- und Bildungsprozesse in Gang setzten. Diese Art der frühen ästhetisch-bildenden Tätigkeit verbunden mit dem altersgerechten spielerischen Zugang zur Theaterkunst sehen wir als besonders unterstützungswürdig.
Die theaterpädagogische Aufgabe besteht in der Förderung des Körperbewusstseins, der Verbesserung der sprachlichen Kompetenz inklusive der Erweiterung der Sprachkenntnisse bei fremdsprachigen Ensemblemitgliedern und der Erweiterung der sozialen Kompetenzen. Das Entdecken individueller innerer und äußerer Gestaltungsfähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten, sowie das Erlernen des Umgangs mit eigenen Gefühlen und die soziale Auseinandersetzung mit der emotionalen Vielfalt entspricht ebenso den soziokulturellen Zielen unserer Arbeit im Theaterbereich.
Die theaterpädagogische Arbeit findet ihren Ausdruck nicht zuletzt in WORKSHOPS und thematischen PROJEKTEN.
Ein wichtiger zusätzlicher Aspekt unseres theaterpädagogischen Konzeptes ist die Vermittlung der Theaterkunst auf der Rezeptionsebene. So werden BESUCHE VON THEATERVORFÜHRUNGEN organisiert und besprochen.