Nach Ostern öffnet das neue „Haus der Jugend“. Hier können junge Menschen lernen, tanzen, feiern und mehr. Das Einweihungsfest ist im Juli.
Von Julia Schulte (Rhein-Neckar-Zeitung)
Ein wenig müssen sich die Kinder und Jugendlichen noch gedulden – aber schon bald eröffnet hier, wo gerade Handwerker letzte Arbeiten vornehmen und die Wände noch kahl sind, mit dem neuen „Haus der Jugend“ die größte Freizeiteinrichtung Heidelbergs für junge Menschen und Familien. Hausleiter Jürgen Schröpfer gewährte am Donnerstag bei einem Presserundgang erste Einblicke in den nagelneuen Bau in der Südstadt.
„Das ist heute keine offizielle Einweihung“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner. Denn die findet an einem Wochenende im Sommer statt: Am 23. und am 24. Juli soll es ein buntes Familienfest auf dem Gelände geben. Aber schon nach den Osterferien, am 25. April, starten die ersten Kurse im Haus.
Drei Jahre lang hatte es diese Möglichkeiten nicht gegeben. Das alte Gebäude, das an gleicher Stelle in der Römerstraße 87 stand, war marode. 2019 wurde das nach dem Zweiten Weltkrieg mit Unterstützung der amerikanischen Streitkräfte errichtete Gebäude abgerissen. „Gerade während der Corona-Zeit, als wir einen Ort für die Jugend am meisten gebraucht hätten, hat uns das Haus gefehlt“, sagte Würzner. Er sei sicher, dass die Jugendlichen das neue Haus begeistert annehmen werden. Schließlich haben sie mitgeplant: In einem breiten Beteiligungsverfahren hatten über 100 Jugendliche Vorschläge für das neue Haus entwickelt.
„Heidelberg ist Deutschlands jüngste Stadt – und das wird durch dieses Haus sichtbar“, sagte Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen. Mit einem Investitionsvolumen von 9,4 Millionen Euro ist das Haus der Jugend zudem das größte Bauprojekt im Jugendbereich im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA). Die zweiphasige internationale Ausschreibung sei ein „Mammutprozess“ gewesen, sagte der Erste Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck bei dem Rundgang. 93 Architekturbüros reichten Unterlagen ein, 19 Vorschläge kamen in die engere Auswahl. Durchsetzen konnte sich schließlich das Büro „Murr Architekten“ aus Dießen mit seinem Entwurf eines Passivhaus-Gebäudes aus Holz. Durch seine Lage sei das Haus auch ein bedeutendes städtebauliches Projekt, da es in den neuen Schulcampus Mitte integriert sei und damit auch eine wichtige Scharnierfunktion zwischen den familienreichen Vierteln Weststadt und Südstadt übernehme, so Odszuck.
Drinnen gibt es auf 1300 Quadratmetern und drei Etagen zahlreiche Gemeinschafts- und Funktionsräume. Im Erdgeschoss befinden sich um eine Mehrzweckhalle herum angeordnet ein großes Foyer sowie eine Cafeteria, beide mit hellem Holz gestaltet – und einer breiten Fensterfront zum Außengelände hin. Dieses bietet Freiflächen für Sport, eine Inlinerbahn sowie Hochbeete. Im Obergeschoss liegen ein Tanzraum, ein voll ausgestatteter Theaterraum, Werkräume und ein Seminarraum.
Der schalldichte Discoraum im Untergeschoss – mit Bar und separatem Eingang – kann auch angemietet werden. Zudem gibt es dort einen Bandprobenraum. „Die Jugendlichen wollen feiern, deshalb ist es gut, dass es hier einen Partyraum gibt“, sagte Jansen. Sie könne es kaum erwarten, dass jetzt endlich der Betrieb aufgenommen werde: „Ich freue mich schon auf den Trubel, der hier bald herrschen wird.“
Das sechsköpfige Team des Hauses hat bereits ein umfangreiches Kursangebot erstellt, das unter anderem Tanz, Musik, Sport, Ökologie, und Medienpädagogik umfasst. „Das Haus bietet allen Kindern und Jugendlichen Raum, sich auszuprobieren und auszuleben. Wer hierher kommt, ist willkommen“, so Bürgermeisterin Jansen.
(Fotos: Phlipp Rothe)
- Oberbürgermeister Begrüßung
- Blick in Cafeteria
- Blick ins neue Foyer
- Das neue Haus von Süden
- Treppenaufgang
- der neue Seminarraum
- Architektur des Treppenaufgangs West
- Bürgermeisterin Jansen redet
- Bürgermeister Odszuck redet
- der neue Tanzraum
- der neue Tanzaum
- im Theaterraum
- im Theaterraum
- im Kunstaum
- im Seminarraum
- im Werkraum
- Treppenabgng Ost
- Die neue Disco
- Erläuterung der Funktion der Disco der Disco
- Vorsichtiger Blick in den neuen Saal